Wie arbeitsintensiv eine sortenreine Saatgut-Vermehrung ist, kann man gerade im ARCHE NOAH Schaugarten in Schiltern beobachten. Besonders die Pflege fremd- oder windbestäubender Pflanzen ist aufwändig. Bevor die männlichen Blüten unserer Maissorten aktiv werden, müssen diese eingehüllt werden, um den Pollen wie in einem „Kondom“ aufzufangen. Anschließend kann mit dem gesammelten Pollen die händische Bestäubung der weiblichen Blüten an den Maiskolben stattfinden und ein Verkreuzen mit anderen Sorten verhindert werden.
Bei Kürbissen und Zucchini läuft es umgekehrt: Wenn am späten Nachmittag neue weibliche Blüten entstehen, werden diese mit Wäscheklammern verschlossen, damit sie sich nicht am darauffolgenden Morgen von alleine öffnen. Dieser „Keuschheitsgürtel“ sorgt dafür, dass die Bienen nicht schneller sind als unsere Gärtner:innen, die den Pollen ebenfalls zielgenau von den männlichen zu den weiblichen Blüten übertragen.
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