Im Dezember 2023 erhielt die Arbeitsgemeinschaft Streuobst (
ARGE Streuobst) die erfreuliche Nachricht von der Österreichischen UNESCO-Kommission, dass
„Streuobst-Anbau in Österreich“ in das nationale Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen wird. Diese Anerkennung unterstreicht die wichtige
ökologische und soziale Bedeutung des Streuobst-Anbaus. Streuobstwiesen sind das Ergebnis einer landwirtschaftlich-kulturellen Entwicklung und eng mit menschlichem Wissen verbunden. Der Streuobstanbau entwickelte sich vor allem ab dem 17. Jahrhundert. Diese Vielfalt der regionalen Obstsorten und die alten Obstbäume bilden die
materielle Grundlage dieses immateriellen Kulturerbes.
Trotz der historischen und kulturellen Bedeutung ist der Streuobst-Anbau seit Mitte des 20. Jahrhunderts kontinuierlich rückgängig. Dieser Trend ist hauptsächlich auf Rationalisierung und Spezialisierung in der Landwirtschaft zurückzuführen. Während in den 1930er Jahren noch etwa
35 Millionen Streuobstbäume in Österreich existierten, sind es heute nur noch etwa
4,2 Millionen. Obwohl der Rückgang seit den 2000er Jahren verlangsamt wurde, besteht weiterhin die Herausforderung, diesen Trend umzukehren.
Bis heute wird der Streuobstanbau durch das Engagement von Obstbaum-Besitzer:innen, Mostereien, Direktvermarkter:innen, Initiativen, Vereinen und Verbänden in ganz Österreich am Leben gehalten. ARCHE NOAH setzt mit den Projekten
Obst-Inventur Österreich und
Obst-Monitoring sowie mit dem naturtrüben
Bio-Apfelsaft zu 100% aus Äpfeln von Streuobstwiesen in Kooperation mit SPAR Österreich Meilensteine in der Erhaltung dieses Schatzes.